Beethovens Bonn: Die Top 10-Stationen für Besucher
Ludwig van Beethoven wurde in Bonn geboren und verbrachte hier die ersten 22 Jahre seines Lebens. Während dieser Zeit entwickelte er seine musikalischen Fähigkeiten und arbeitete hart daran, diese als Komponist zu verbessern. Heute ist Bonn stolz auf seine Verbindung zu Beethoven und bietet Besuchern zahlreiche Orte, an denen sie mehr über sein Leben und seine Arbeit erfahren können. In diesem Artikel werden wir uns mit den Top 10-Stationen Bonns befassen, die sich auf Beethoven beziehen. Wir werden die Orte besuchen, an denen er aufgewachsen ist, wo er Musik gelernt und schon in jungen Jahren als Musiker gearbeitet hat. Wir werden auch die Orte besuchen, die Beethoven inspiriert haben, wie das Rheinufer sowie die Wohnorte seiner Familie und Freunde. Wenn Du Bonn besuchst und ein Fan von Beethoven bist, dann ist dies für Dich die perfekte ➤Stadtführung. Bonn ist für den Musiker die Lebenswelt seiner Jugend. Tauche mit hinein und erfahre mehr über den Mann, der als musikalische Seele Bonns und einer der größten Komponisten aller Zeiten gilt.
10) Das Stadtmodell am Münsterplatz
Auch das Stadtmodell mit dem Beethovenhaus ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen. Hier kann man sich einen Überblick über die Stadt verschaffen und bekommt dabei auch einen Eindruck von der Lage des Beethovenhauses (Nummer 1), in dem der Komponist geboren wurde.
9) Die Taufkirche bzw. St. Remigius
Auf dem Remigiusplatz in Bonn befindet sich heute eine Kiosk neben öffentlichen Toiletten. Eine überraschende Nutzung dieses Ortes, denn über Jahrhunderte war dies gesegnete Erde. Hier stand die Remigiuskirche, in der die Bonner die Sonntagsmesse besuchten, heirateten, trauerten und ihre Angehörigen bestatteten. Zu den Prominentesten, die hier getauft wurden, zählt auch Ludwig van Beethoven, der am 17. Dezember 1770 von seiner Mutter zu diesem Anlass hierhin gebracht wurde.
Von der Remigiuskirche gibt es so gut wie keine Abbildungen. Auf einem alten Stadtplan wird diese als rudimentäre Zeichnung abgebildet. Um ca. 1800 schlägt ein Blitz in die Kirche ein und löst ein Feuer aus. Man versucht alles, um schnellstmöglich den Brand zu löschen, doch das Gebäude ist verloren.
Gerettet werden allerdings einige Gegenstände aus der Kirche, wie beispielsweise deren Brandglocke, die heute noch in der Namen-Jesu-Kirche täglich läutet. Außerdem die sehr prächtige Kanzel, die man in die Münsterkirche bringt und dort noch heute bestaunt werden kann.
Und auch den originalen Taufstein, an dem Beethoven getauft wurde, hat man retten können. Heute steht dieser in der Nachfolgekirche “St. Remigius”, einer ehemaligen Minoritenkirche, unweit des Marktplatzes.
8) Die Beethoven-Skulptur von Markus Lüpertz
An dieser Beethovenfigur scheiden sich die Geister. Nicht jedem gefällt ein solch modernes Denkmal für einen zeitlosen Meister der Tondichtung. Die Figur wurde 2014 von Markus Lüpertz im Stadtgarten unweit des Rheins aufgestellt. Eine zweigeteilte Persönlichkeit könnte man aus ihr lesen. Einerseits der Torso mit dem Caesaren-Kopf: Beethoven als Eroberer der klassischen Musik. Und doch unfähig an ihr wirklich teilzuhaben, mit dem Fehlen seiner amputierten Arme, welche wahrscheinlich auf seine Taubheit anspielen. Beethoven so zu verhackstücken fügt sich allerdings wunderbar in den sezierenden dekonstruktivistischen Trend der postmodernen postmoderner Beliebigkeit ein. Sprach da gerade etwa ein Kunstkritiker?
Es gibt allerdings am Rhein noch ein weiteres und um 100 Jahre älteres Monument von Beethoven, das einen ganz anderen Stil zeigt:
7) Das Haus der Breunings
Die Familie von Breuning spielte eine wichtige Rolle in Beethovens Leben in Bonn. Stephan von Breuning, Beethovens Freund und Schulkamerad, brachte ihm die Grundlagen der Musiktheorie bei. Als Beethoven anfing, für die Familie zu arbeiten, bekam er nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Zugang zu einer umfangreichen Bibliothek, in der er seine Kenntnisse über Musik erweitern konnte. Die Familie unterstützte Beethoven auch bei seinen ersten Kompositionsversuchen und ermutigte ihn, seine Talente weiterzuentwickeln.
Das Haus der Familie von Breuning war ein wichtiger Treffpunkt für Bonner Intellektuelle und Künstler. Beethoven hatte dadurch die Möglichkeit, mit anderen Künstlern und Musikern in Kontakt zu treten und von ihnen zu lernen. Die regelmäßigen Konzerte im Haus von Breunings boten Beethoven auch die Möglichkeit, seine eigenen Werke vor Publikum aufzuführen und wertvolles Feedback zu erhalten.
Beethovens erste große Liebe war auch eine von Breuning, Eleonore. Von der verwitweten Matriarchin, Helene, wurde er außerdem mit gesellschaftlichen Umgangsformen bekannt gemacht, die in Adelskreisen üblich waren. Dies sollte sich als sehr nützlich bei seiner Anstellung am Hof erweisen.
Insgesamt spielte die Familie von Breuning und ihr Haus eine wichtige Rolle bei der Entfaltung von Beethovens musikalischem Talent und seinem kreativen Schaffen in Bonn.
Das Haus der Breunings gibt es jedoch inzwischen längst nicht mehr. Dort steht heute der Gebäudekomplex eines Kaufhofes.
6) Die Beethovenhalle
So viel könnte man über die Beethovenhalle sagen - wäre sie fertig, dann hätte Bonn neben dem Opernhaus noch eine weitere Stätte für Konzerte, Theater- und andere Aufführungen. Und kein Millionengrab. Irgendwo hinter den Gerüsten und unter dem Sarkophag verbirgt sich ein havariertes Projekt, das vielleicht 2025 wieder benutzbar sein wird, nachdem zuvor alle baulichen Maßnahmen vollendet worden sein werden. Ein wirklich seltener Fall des Futur II.
Dabei handelt es sich hierbei bereits um die dritte Beethovenhalle. Die erste wurde 1845 errichtet und stand am Standort des heutigen Stadtmuseums. Die zweite wurde 1870 erbaut und war ein beliebter Veranstaltungsort für Konzerte und andere Events. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die dritte Beethovenhalle wurde 1959 eröffnet und ist irgendwann wieder ein wichtiger Ort für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen in Bonn. Bis dahin bleibt sie auf Platz 6 in unserem Ranking. Doch die Hoffnung bleibt, dass eines schönen Tages die Beethovenhalle in neuem Glanz erstrahlt und womöglich zur Paradestation für Bonner Besucher avanciert.
5) Der Ballsaal des Schlosses
Unweit des Koblenzer Tores befindet sich zu Zeiten Beethovens Großvaters der Ballsaal des Kurfürsten. Jener Großvater, dessen Name identisch mit dem seines berühmten Enkels war, arbeitete im Schloss als Hofkapellmeister, im höchsten Amt, das ein Musiker erreichen konnte.
Er ist auf dem Bild eines Malers namens Rousseau zu sehen, das als “Bönn’sches Ballstück” bekannt ist und Mitte des 18. Jahrhunderts entsteht. Darauf zu sehen ist, wie der Hofkapellmeister das Orchester dirigiert.
Heute befindet sich an der Stelle des einstigen Ballsaals ein Hörsaal der Universität. Zuvor wurde der Saal mehrfach umgewidmet, unter anderem als Theatersaal, in dem dann der junge Enkel Ludwig spielt, und außerdem als Reithalle unter den Preußen.
Obwohl es den Ballsaal heute nicht mehr gibt, kann man dennoch nachvollziehen, wo sich dieser befunden hat und, unter Zuhilfenahme der Außenfassade, wie groß er gewesen sein muss.
4) Die Namen-Jesu-Kirche
In der Namen-Jesu-Kirche wurde 1827, nachdem Kunde aus Wien vom Ableben Beethovens eingegangen war, ein Trauergottesdienst für Beethoven abgehalten. Im Rahmen dieser bildete sich erstmals eine bürgerliche Bewegung, die darauf hin wirkte, ihm zu Ehren ein Denkmal bauen, eine Halle errichten und ein regelmäßig stattfindendes Fest veranstalten.
Bis diese Ideen in die Tat umgesetzt wurden, vergingen Jahrzehnte. Doch 1845, zu Beethovens 75. Geburtstag, kam es tatsächlich zur Enthüllung seines Denkmals unter reger und prominenter Anteilnahme des Publikums. Inzwischen ist das Denkmal aufwändig restauriert worden, viele Beethovenfeste sind ins Land gegangen und aktuell wird schon an der dritten Beethovenhalle gearbeitet.
Die Namen-Jesu-Kirche ist einen Besuch wert mit ihren vielen Verzierungen und dem modernen Inventar aus Holz. Aus der “Dicken Eiche”, einem Naturdenkmal aus dem Kottenforst, das 2010 einem Sturm zum Opfer fiel, schreinerte ein Künstler einen Altar sowie weitere Messemöbel.
3) Die Schlosskirche
Die Schlosskirche, in der Beethoven sonntags die Orgel für den Erzbischof spielte, gehört ebenfalls zu den Orten, die eng mit dem Leben des Komponisten verbunden sind. Hier konnte er seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich weiterentwickeln. Die Kapelle ist Teil des Bonner Schlosses und kann normalerweise Montags bis Freitags zwischen 13:00 und 15:00 besichtigt werden.
Dass Beethoven durch seine Zeit in Bonn stark geprägt wurde, zeigt sich in seiner Äußerung, dass sein bestes Werk “Missa Solemnis” sei - ein Stück, das als Kirchenmusikstück auf der Orgel gespielt wird.
2) Das Beethovendenkmal
Das Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz ist wohl eines der bekanntesten Wahrzeichen Bonns. Es zeigt den Komponisten in voller Größe, wie er in Richtung der Bonner Universität schaut. Doch nicht nur die Statue selbst ist bemerkenswert, sondern auch der Sockel, auf dem sie steht. Dieser zeigt in Reliefs die wichtigsten Kategorien seines musikalischen Werks.
Die Enthüllung des Denkmals am 12. August 1845 war ein besonderes Ereignis. Zahlreiche prominente Gäste waren anwesend, darunter auch die britische Königin Victoria und der preußische König. Doch es kam zu einem Eklat, als sich herausstellte, dass das Denkmal den adeligen Gästen den Rücken zuwandte. Dies wurde als Affront empfunden und führte zu einer heftigen Debatte. Angeblich konnte jedoch der berühmte Geograph Alexander von Humboldt die Wogen noch mit einem Verweis auf Beethovens Eigensinnigkeit kitten.
1) Das Beethovenhaus
Das Beethovenhaus in Bonn ist ein historisches Gebäude, in dem der berühmteste Sohn der Stadt geboren wurde. Das Haus wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut und ist heute ein Museum, das Einblicke in das Leben und Werk des Komponisten bietet. Das Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Beethovens persönlichen Gegenständen, darunter Instrumente, handschriftliche Notenblätter und persönliche Korrespondenz. Besucher können auch eine Nachbildung des Arbeitszimmers des Komponisten besichtigen, in dem er einige seiner bekanntesten Werke komponiert hat. Das Beethovenhaus ist ein bedeutender Ort für Musikliebhaber und Geschichte-Enthusiasten gleichermaßen und zieht jedes Jahr tausende Besucher aus aller Welt an.
Fazit
Bonn beinhaltet also wichtige Orte in Beethovens Leben und Werk. Die Stadt hat eine reiche Kultur und Geschichte, die eng mit Beethoven und seiner Musik verbunden sind. In diesem Artikel haben wir die Top 10-Stationen in Bonn vorgestellt, die sich auf Beethoven beziehen und es jedem Besucher ermöglichen, seine Spuren zu verfolgen. Von seinem Wohnhäusern über Kunstwerke, Kirchen, Hallen, Säle, das Beethoven-Haus bis hin zu seinen Inspirationsquellen wie der Familie von Breuning und den umliegenden Orten gibt es in Bonn viel zu entdecken und zu erleben. Diese Orte sind nicht nur für Fans von Beethoven von Interesse, sondern auch für alle, die an Geschichte und Kultur interessiert sind. Wenn Du Bonn besuchst, solltest Du auf jeden Fall diese Orte besuchen und eine Reise in die Welt von Beethoven machen, um mehr über diesen herausragenden Komponisten und seine Bedeutung für die Musikgeschichte zu erfahren.
Lust auf eine Stadtführung? Bonn war 22 Jahre lang Beethovens Heimat!
Viele dieser Orte sind in einer einzigen Führung von 90 Minuten zu entdecken. Dort gibt es mehr über Beethovens Leben und faszinierende Einblicke und Geschichten über den Komponisten und seine Verbindung zur Stadt.
Das Beethovenhaus könnte als Schlussstation ebenfalls noch besucht werden. Hier würden weitere Hintergründe zur Sammlung seiner persönlichen Gegenstände, Musikinstrumente und Manuskripte folgen. Der Eintritt ins Beethovenhaus kostet pro Person 12.-€.
An einer geführten ➤Tour über Beethoven in Bonn teilzunehmen ist eine großartige Möglichkeit, sich mit der Geschichte, Kultur und Musik der Stadt zu verbinden und eine tiefere Wertschätzung für einen der größten Komponisten aller Zeiten zu gewinnen.
LUDWIG
van
BEETHOVEN
geb. zu Bonn MDCCLXX